Tchau 2018 - Silvester in Brasilien:)

Oi:)

Ein neues Jahr hat begonnen und die Hälfte meines Auslandsjahres ist vorbei.
So gesehen vergeht die Zeit ziemlich schnell...
Denn schon am 4. Juli werde ich wieder ins Flugzeug steigen und zurück nach Deutschland fliegen. Aber bis dahin werde ich und auch alle anderen Austauschschüler hoffentlich noch eine schöne Zeit mit vielen tollen Erfahrungen und Erlebnissen haben!

Der 31. Dezember war gekommen, der Tag, an dem ein Jahr mit großer Bedeutung für mich geendet hat. Niemals habe ich mir das Jahr 2018 so vorgestellt, wie es letztendlich gelaufen ist...

Am Anfang von 2018 wusste ich nicht, ob ich jetzt in Brasilien sein würde oder nicht. Das heißt, die ersten Monate waren voller Vorfreude auf der einen Seite, aber auch größtenteils geprägt von der Unsicherheit und dem Warten auf die Antwort vom Stipendium auf der anderen Seite. Zusätzlich die Vorbereitung und der Stress und jedoch immer das Warten und warten. Diese Zeit war teilweise wirklich verdammt hart und hat sich ins Endlose gezogen. Aber es gab auch immer tolle und einzigartige Zeiten wie die Vorbereitungstagung mit so unfassbar tollen Menschen, die ich kennenlernen durfte.❤
Aber im Nachhinein wurde alles gut, worüber ich unfassbar dankbar bin. Im Mai hatte ich die eindeutige Klarheit und dieser Monat hatte alles geändert! Dann bekam ich meine Gastfamilie und alles rückte wahnsinnig schnell näher.Die letzten Monate in Deutschland, der Abschied am Flughafen und das Einsteigen ins Flugzeug, alles verging wie im Flug.
Allein diese Zeit war voller wahnsinnig schönen Momenten, aber auch voller Stress und negativen Momenten...

Dann hat mein Auslandsjahr gestartet, die unerwartete Seite von 2018. Denn egal was ich mir vorstellte, wie irgendetwas verlaufen wird, es kam alles anderes.
Es kommt alles anderes, es ist alles anderes - immer. Egal ob du denkst jetzt ist alles gut, jetzt wird alles gut - es kommt anderes...Immer anders als du denkst! Das ist Auslandsjahr - planen unmöglich...
Man sollte nie die Sicherheit haben, dass man weiß, was passiert oder man es sich vorstellen kann. Denn das kann man meiner Meinung nach nie, nachdem was ich bisher erlebt habe!
Kaum denkt man, ein Problem ist gelöst - schon taucht das nächste auf...
Teilweise aus dem Nichts und komplett unerwartet.
Aber das ist Auslandsjahr - voller unerwarteten Schwierigkeiten und Problemen zusammen mit Momenten der Freude über viele kleine Dinge wie Verbesserungen in der Sprache, neuen lieben Menschen begegnen, die Landschaft bestaunen, zahlreiche Dinge das erste Mal tun, für Sachen kämpfen, Enttäuschungen überstehen...Ich war schon in 3 verschiedenen brasilianischen Klassen, in meiner 2. Gastfamilie... Insgesamt schon wahnsinnig viele Erfahrungen, die ich machen durfte und andere auch leider machen musste.
Trotz allem habe ich Brasilien in mein Herz geschlossen, aber dieses Land ist auch einfach wunderschön und einzigartig betreffend der Natur. Auch wenn es viele Schattenseiten gibt, wie Gewalt, Armut oder auch die vielen Straßenhunde, die Verschmutzung....
Außerdem konnte ich auch schon zahlreiche Menschen kennenlernen, die einfach wahnsinnig lieb sind und so manches wieder gut gemacht haben.💜
Das gehört natürlich auch dazu und hat mein 2018 geprägt...

Aber jetzt kommen wir dazu, wie ich Silvester und Neujahr hier verbracht habe.
Also am Morgen des 31. Dezembers war ich erst wieder mit meiner Gastfamilie am Strand und danach im Schwimmbad. Den Nachmittag und Teile des Abends habe ich dann komplett wie immer verbracht und erst um 20 Uhr sind wir zu Verwandten gegangen. Dort haben wir dann die Zeit bis  23:30 Uhr verbracht und zu Abend gegessen, auch wenn es das traurigste Essen an Silvester für mich war. Denn es gab brasilianisches Schweinefleisch mit Farofa und Reis... Mit brasilianischem Fleisch habe ich komplett Probleme und mag ich überhaupt nicht. Farofa (geröstetes Maniokmehl und traditionell in Brasilien - definitiv nichts für mich) Dementsprechend war mein Abendessen ein wenig Reis mit Käse aus der Mikrowelle... Aber kann
man nichts ändern, brasilianisches Essen ist einfach nicht meins und wird es auch nie sein.
Danach sind wir zum Strand gegangen, um das Feuerwerk anzuschauen. Das Feuerwerk war auf jeden Fall richtig schön und es war eine komplett andere Erfahrung, das Feuerwerk am Strand zu erleben. Denn das hat das Ganze einzigartig gemacht - genau wie mein Auslandsjahr...
Danach haben wir auch noch eine Frau getroffen, die Vorfahren aus Deutschland hat und dementsprechend ein wenig deutsch spricht. Auf jeden Fall hat sie mich gefragt: "Sprichst du deutsch?" und ich war so verwirrt/überrascht in diesem Moment, dass ich einfach "SIM" (ja auf Portugiesisch geantwortet) Erst ein bisschen später habe ich festgestellt, dass sie ja gerade deutsch mit mir gesprochen hat, aber ich vor Verblüffung einfach nicht fähig auch  auf deutsch zu antworten.
Das war mein persönliches Highlight an Silvester...

Wie ihr euch allerdings sicherlich vorstellen könnt, war der Strand komplett überfüllt mit unfassbar vielen Menschen. Denn auch die Stadt ist komplett überfüllt mit Touristen wegen Sommer, Ferien und Guarapari ist einfach eine Touristenstadt am Meer. Dementsprechend besteht die normale Bevölkerung ungefähr aus 117.000 Einwohner und angeblich sollen es im Moment eine Million sein. Kann man aber auch sehen, denn es herrscht komplettes Verkehrschaos und selbst um 9 Uhr morgens mit dem Motorrad braucht man für eine Strecke von 5 Minuten fast 20 Minuten. Und ihr könnt euch nicht vorstellen wie Brasilianer Motorrad fahren. Außerdem standen wir auch 1h im Stau wegen einer Schlage zur Einfahrt in den Supermarkt und meine Gastmutter hat 3h zum Einkaufen gebraucht. Selbst die Kirche ist komplett überfüllt und voller Touristen. Darüber war ich am meisten verwundert, denn ich werde nie nachvollziehen können, warum man ausgerecht in seinem Urlaub in die Kirche geht. Aber hier ist das auf jeden Fall das Normalste der Welt...


Neujahr war hier zwar Feiertag, aber im Grunde gesehen, trotzdem ein komplett normaler Tag wie immer. Ich habe bis zum Mittag geschlafen und mich am Nachmittag mit allem möglichen beschäftigt. Am Abend habe ich mich dann mit dem Neffen meiner Gastmutter getroffen und wir sind an den Strand gelaufen und dort entlang spaziert. Es war auf jeden Fall richtig toll! Auch wenn, natürlich, die Strandallee komplett überfüllt war mit Menschen. Aber ich habe mich daran mittlerweile schon gewöhnt...

Jetzt muss man schauen, wie 2019 verlaufen wird...
Eines ist auf jeden Fall sicher, es wird voller unerwarteten Momenten verlaufen
-sei es positiv und negativ-
Ich wünsche euch allen auf jeden Fall nur das Beste!!!

Tchau e até logo:)

Beijos,

Lea❤


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