Sommer, Strand und Weihnachten:)

Oi:)

FELIZ ANO NOVO 2019!!!

Also erstmal wünsche ich euch ein frohes neues Jahr, möge es ein Jahr voller Glück, Gesundheit und tollen Erlebnissen für jeden von uns sein...

Jetzt werde ich euch allerdings erstmal von Weihnachten & alles darum  herum erzählen, Silvester und Neujahr kommen später! Wie schon oft gesagt, müsst ihr allerdings beachten, dass auch mein Weihnachten bzw. Region/Gastfamilie eine Ausnahme sein kann. Es bedeutet nicht, dass das, was ich erlebt habe, normal ist. Allerdings habe ich von vielen anderen Austauschschülern ähnliche Dinge erzählt bekommen...

Beginnen wir beim 1. Advent... 
Dieser Tag war hier wie jeder normaler Sonntag auch, wir sind in die Kirche gegangen, Mittagessen - komplette Normalität. Vom ersten Advent, einem Adventskranz oder irgendwelchen Besonderheiten war meine Gastfamilie komplett überrascht, denn hier gibt es das nicht. Dementsprechend verliefen die 3 weiteren Sonntage auch nach dem gleichen Muster ab...

Wahrscheinlich könnt ihr euch vorstellen, dass es dann hier nicht nur keinen 1. Advent sondern insgesamt keine Adventszeit gibt. Für mich war der 1. Dezember eigentlich immer ein besonderer Tag, mit dem die Vorweihnachtszeit und auch Adventszeit beginnt. Hier wurde ich allerdings enttäuscht, denn für die Brasilianer hat es keinerlei Bedeutung, ob heute der 30. November oder der 1. Dezember ist. 
Eine weitere Sache, die es hier dann logischerweise auch nicht gibt, ist der Adventskalender. 
Der 6. Dezember als Nikolaus gibt es auch nicht, das ist ein weiterer normaler Tag...
Nun zur Weihnachtsdekoration, die ist auch nur sehr selten anzutreffen. In Guarapari wurden ein paar wenige beleuchtete Figuren aufgestellt, aber das ist wirklich kein Vergleich zu Deutschland. 
Dann die Brasilianer, die ich kenne, schmücken ihr Haus auch nicht, wenn wirklich minimal so gut wie nichts. Meine Gastfamilie hatte lediglich einen weihnachtlichen Tischläufer und hat einen Miniplastikweihnachtsbaum aufgestellt. Allerdings glaube ich auch nur, weil ich ihnen zuvor von der deutschen Weihnachtsdekoration und dem Christbaum erzählt habe...
In den Geschäften kann man allerdings Weihnachtsdekoration kaufen, man sieht sie bloß nirgends. 
Dann kommen wir zu Weihnachtsliedern, die hört man hier nämlich auch nicht. Ich habe in der gesamten Weihnachtszeit einmal "Last Christmas" aus einem Geschäft tönen hören, das war es aber auch schon wieder. Auch kleine Kinder singen keine richtigen Weihnachtslieder...
Kommen wir zum Essen...
Hier gibt es auch kein bestimmtes Essen, dass man mit Weihnachten verbindet bzw. in der Adventszeit isst. Das heißt, es gibt weder Plätzchen noch Lebkuchen... Es gibt lediglich ein Art Früchtebrot, das verstärkt gekauft wird, es gibt es aber trotzdem das ganze Jahr. 
Außerdem konnte ich sehen, dass deutsche Lebkuchen auch nicht unbedingt den Geschmack von Brasilianern treffen - zumindest meine Gastfamilie mag sie nicht. Sie fanden, dass der Geruch an Zahnpasta erinnert - kann ich wirklich nicht nachvollziehen...

Dementsprechend gibt es meiner Meinung nach fast keine Vorweihnachtszeit, der Dezember verläuft einfach wie jeder andere Monat auch. Es gibt keinerlei Besonderheiten oder Traditionen, die Weihnachtsstimmung verbreiten könnten oder darauf zeigen, dass bald Weihnachten ist. Für mich ist hier die Vorweihnachtszeit unfassbar schnell vorbeigegangen und ich war jedes Mal überrascht, wenn ich Adventsgrüße aus Deutschland erhalten habe. Hier kam mir alles so unglaublich weit weg vor, in Weihnachtsstimmung war ich überhaupt nicht. Wobei ich sagen muss, dass das nicht unbedingt an mir liegt. Denn natürlich hat der Sommer mit 33°, Strand und Meer nicht unbedingt meine Weihnachtsstimmung begünstigt! Dadurch kam es mir noch mehr vor, als würde Weihnachten überhaupt nicht existieren. Allerdings hat hier meiner Meinung nach niemand so richtig Weihnachtsstimmung ausgestrahlt und meine Gastschwester wusste am 24. Dezember gar nicht, dass heute Weihnachten ist. Ich muss sagen, ich hätte mir so etwas nie vorgestellt bzw. niemals erwartet. 
Aber wie gesagt ein Auslandsjahr steckt immer voller unerwarteten Dingen...

Kommen wir nun zum 24. Dezember. 
Am  Morgen bin ich mit meiner Gastfamilie an den Strand gegangen und danach noch ins Schwimmbad. Das war mein persönliches Highlight, denn es hat das komplette Gegenteil vom deutschen Weihnachten verdeutlicht. Und es ist einfach schön einmal Weihnachten am Strand verbracht zu haben. Am Nachmittag habe ich dann mit meinen Gasteltern einen Film geschaut und am Abend sind wir zu Freunden gegangen. Komplett ohne Verwandtschaft alles...
 Dort haben wir dann gegessen, ich fand es nicht so toll. Allerdings ist brasilianisches Essen & ich ein anderes Kapitel! Dazu wann anders mehr. 
Das Einzige was ich wirklich mochte waren so Art kleine Zimtschnecken. Ansonsten verlief der Abend eigentlich wie ein normales Treffen mit Freunden. Es herrschte keinerlei Weihnachtsstimmung und es war einfach nichts Besonderes. Meine Gastfamilie sowie viele Brasilianer, die ich kenne, schenken sich nichts zu Weihnachten. Das war für mich auch komisch, deshalb habe ich meinen Gasteltern einen Brief geschrieben und mich für alles bedankt...
Alle Kinder und ich auch haben dann allerdings von meinen Gasteltern Schokolade geschenkt bekommen.

Was mich allerdings am meisten verwundert hat, war, dass meine Gastmutter eigentlich superreligiös ist und dadurch müsste Weihnachten eigentlich sehr besonders für sie sein - dachte ich zumindest. Ich hatte mir vorgestellt, dass es einen riesigen Wirbel um Jesus gibt und Jesus da, Jesus dort...
Aber nicht mal das, es war wie immer mit einem normalen Gebet und sonst nichts. Der Weihnachtsgottesdienst war auch schon am 23. Dezember und bestand hauptsächlich aus einer Aufführung des Chores und des Theaters. Das war eigentlich aber ganz schön!

Der 25. Dezember war dann ein Feiertag, aber "noch normaler" als der 24. Ich habe bis Mittag geschlafen, zu Mittag gegessen und 2 Filme mit meinen Gasteltern geschaut. 

DAS WAR WEIHNACHTEN!!
Wir haben nicht einmal Verwandte (größtenteils wohnen sie 5min von hier weg) besucht: nichts... 

Der 26. Dezember war schon gar kein Feiertag mehr und die Arbeit hat wieder begonnen...

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich mir Weihnachten komplett anders vorgestellt hatte. Denn ich fand es wahnsinnig interessant und hatte mich riesig auf Weihnachten in einem anderem Land gefreut. Ich wollte unbedingt alle Besonderheiten, Unterschiede und am wichtigsten die Traditionen kennenlernen und erleben. 
In Wirklichkeit gab es aber fast nichts zum Kennenlernen bzw. Erleben. Dementsprechend verlief Weihnachten für mich eher als ein trostloses, trauriges Ereignis in meinem Auslandsjahr. Es gehört definitiv nicht zu den Highlights, wie ich eigentlich gedacht hatte. 

Aber das Gute daran ist, dass ich etwas neues gelernt habe und neue Erfahrungen machen konnte. Auch wenn es beinhaltet, dass ich Weihnachten in Deutschland zu 100% besser finde und mich schon auf mein nächstes deutsches Weihnachten freue!! Aber so lernt man die Traditionen zu Hause noch besser schätzen...

Beijos

Lea❤






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