28 Tage in Brasilien:)
OI; TUDO BEM?
(Das ist hier die Standartbegrüßung und bedeutet sowas wie Hallo, alles gut?)
Mittlerweile sind 28 Tage vergangen, seit ich in Frankfurt in das Flugzeug gestiegen bin. Für mich fühlt es sich allerdings so an, als wäre ich schon lange Zeit in Brasilien. Hier vergeht die Zeit meiner Meinung nach unfassbar langsam, kann aber auch daran liegen, dass ich schon um 12 Uhr von der Schule nach Hause komme und keine Hausaufgaben oder ähnliches zu erledigen habe. Dadurch habe ich einfach ziemlich viel Zeit, anders als in Deutschland
Aber von Anfang an...
Nachdem ich vom Flughafen in Vitória abgeholt wurde, sind wir noch in einen Shoppingcenter in Vitória gegangen und ich durfte unter 25 verschiedenen Essensmöglichkeiten auswählen. Danach habe ich ihr Haus, die Hunde & den Gastvater kennengelernt. Am Sonntag habe ich dann meine ältere Gastschwester, die total nett ist, und meinen älteren Gastbruder kennengelernt. Außerdem habe ich noch ziemlich viele andere Verwandte kennengelernt, da am Sonntag auch Vatertag war. Meine
Gastfamilie besucht sonntags immer Verwandte und dann gibt es ein gemeinsames Mittagessen.
Am Montag, 13. August, war dann auch schon der erste Schultag und ich bin mit Manuela in ihre Klasse "Novo ano" = 9. Klasse gegangen. Ich war etwas verwirrt, da ich mich nicht vorstellen musste und die anderen sich auch nicht vorgestellt haben. Im Unterricht war es ziemlich schwierig etwas zu verstehen, da es im Klassenzimmer ziemlich laut ist und alle durcheinander reden und die Lehrer natürlich auch ziemlich schnell. Daher habe ich am Anfang eigentlich hauptsächlich portugiesisch gelernt. Es war auch ziemlich schwierig, die Hefteinträge abzuschreiben, da ich teilweise die Schrift nicht kenne und die Wörter mir dann auch nicht erschließen konnte. Es war aber alles ziemlich interessant, weil ich schon in nur wenigen Tagen so viel gelernt habe und Unterschiede festgestellt habe. Dazu kommt aber noch ein extra Post.
Am Abend bin ich dann auch mit Manuela ins Fitnessstudio gegangen, wo ich jetzt auch jeden Tag hingehe. Am nächsten Tag habe ich dann auch meine Betreuerin hier kennengelernt ist, da sie die Englischlehrerin vom Englischkurs meiner Gastschwester ist. Ich muss allerdings sagen, dass ich vom Englischkurs ziemlich schockiert war, weil sie dort auch nicht so richtig etwas lernen. Am Donnerstag habe ich dann einen Tag mit der anderen deutschen Austauschschülerin verbracht und war das erste Mal am Strand. Am Wochenende war ich samstags bei einer kirchlichen Jugendgruppe und am Abend war hier in der Stadt noch ein Motorradfestival, wo ich mit meiner
Gastfamilie und Freunden von meiner Gastschwester war.
Am Sonntag haben wir wieder Verwandte besucht. Aber diesmal in Itaoca, einer Nachbarstadt mit einem noch schöneren Strand. An diesem Tag war dann auch noch strahlendblauer Himmel und Sonnenschein, was den Tag noch schöner gemacht.
Der Strand in Itaoca |
Am Montag bin ich dann wieder in die Schule gegangen und es war ziemlich anstrengend, denn ich habe wenig verstanden und die Mitschüler sind ziemlich aufgedreht und laut, was nach längerer Zeit auch ziemlich anstrengend wurde. Dementsprechend habe ich mich immer sehr gefreut, als die Schule vorbei war. Nachmitttags habe ich dann eigentlich nie etwas Besonderes gemacht, nur abends immer das Fitnessstudio. Am Donnerstag war ich dann aber das erste Mal mit der anderen Austauschschülerin im Meer und auf der Straße spazieren. Im Meer kann man hier leider nicht schwimmen, weil es viel zu hohe Wellen gibt, aber es war trotzdem schön. Außerdem habe ich dann auch mein erstes Eis (sorvete) gegessen. Also das ist hier wirklich lecker und eine Kugel entspricht von der Größe ungefähr fast 2 Kugeln in Deutschland + Soße + Granulat oder etwas anders für 3 Reais entspricht 62 Cent.
Auf der Straße spazieren |
Am Freitag sind die Gasteltern dann auch verreist und die ältere Gastschwester ist dafür mit ihrem Freund gekommen. Am Samstag habe ich mich dann wieder mit der anderen Austauschschülerin getroffen und wir waren im Meer. Außerdem war ich am Abend dann noch in der Kirche und habe etwas mit Freunden von Manuela unternommen.
Es war aber keine normale Kirche, sie sah schon von außen komplett anders
aus und es hat mehr einer kirchlichen Veranstaltung geähnelt als einem
Gottesdienst. Es gab nämlich beispielsweise eine richtige Bühne mit Schlagzeug
und Gitarre. Außerdem gab es keinen richtigen Pfarrer und auch die sonstigen
Bestandteile von einem normalen traditionellen Gottesdienst in Deutschland
fehlten. Am Ende gab es dann auch noch kostenloses Essen und Trinken.
Dementsprechend war ich ziemlich schockiert und verwundert, weil ich dachte,
dass die Kirchen in Brasilien immer so wären. Später habe ich aber
herausgefunden, dass es eine moderne Kirche eher für Jüngere ist und daher
nicht so strikt und streng ist. Am Sonntag kamen dann auch die Gasteltern
wieder zurück und wir sind am Abend in eine andere Kirche gegangen. Diese war
dann vergleichbar mit dem Gottesdienst in Deutschland. Am Ende habe meine
Gasteltern mich dann noch vor der gesamten Gemeinde vorgestellt.
Am Montag habe ich dann die Klasse gewechselt und zwar gehe ich jetzt in "segundo ano" was der 10. Klasse entspricht. Sie sind insgesamt auch weniger und zwar nur 15 Schüler. Die Klasse ist echt toll und ich habe mich auch gleich wohler gefühlt. Sie sind nicht so aufgedreht wie meine vorherige Klasse. Außerdem haben sie auch gleich von Anfang mit mir geredet und waren sehr nett. Allerdings habe ich jetzt auch noch neue Fächer wie Chemie, Philosophie und Sozialkunde. Außerdem wollte sie dann auch eigentlich ein Churrasco (Grillen) für mich am Samstag machen, aber es ging dann leider nicht.
Am Mittwoch war ich wieder bei der Gastfamilie von meiner deutschen
Freundin hier. Wir wollten uns am Abend zusammen die Tanzstunde von ihrer Gastschwester
anschauen. Diese war auch wirklich interesst und Brasilianer können einfach
unglaublich gut tanzen, sodass wir zu 100% nicht mitgekommen sind. Am Mittwoch
sind außerdem meine Gasteltern wieder verreist auch wieder bis Sonntag. Aber
dafür war dann die Tante in dieser Zeit hier und der Gastbruder auch teilweise.
Zum Mittagessen am Samstag kamen dann Freunde von meinem Gastbruder,
eine Freundin meiner Gastschwester und ein Mädchen aus meiner Klasse. Danach
bin ich auch mit ihr nach Hause gegangen und war das erste Mal in einem
brasilianischen Supermarkt. Dort haben wir zahlreiche brasilianische
Süßigkeiten, Früchte und Getränke gekauft, die ich dann probieren sollte.
Vieles war echt lecker. Danach haben wir noch einen Film geschaut auf Portugiesisch und sogar
auch ohne Untertitel, ich habe ihn jedoch sehr gut verstanden. Danach bin auch
das erste Mal in Brasilien mit dem Omnibus gefahren. Wir sind wieder in die
spezielle Kirche gegangen, aber es war bis auf einige merkwürdige Momente sehr
schön. Die Zeit kam mir gar nicht so lange vor, obwohl es mehr als 2 Stunden ging.
Der Grund dafür ist wahrscheinlich, dass meine Freundin mir immer wieder das
Wichtigste langsam, mit anderen Wörter und leichter verständlich erklärt hat,
was der Redner gesagt. Das hat mich sehr gefreut, weil es für mich dadurch viel
interessanter geworden ist. Außerdem fand ich es auch einfach schön, dass sie
sich so viel Mühe gegeben hat. Danach sind
wir um 23:30 noch auf ein Konzert gegangen mit meinem Gastbruder, seinen
Freunden und meiner Gastschwester. Ich war sehr froh, dass meine Freundin noch
dabei war, weil ich ansonsten ziemlich verloren gewesen wäre. Durch die laute
Musik war es für mich natürlich noch viel schwieriger Portugiesisch zu
verstehen und deshalb haben wir uns dann über Memos unterhalten. Zum Ende wurde
die Musik dann auch besser und es hat mir auch besser gefallen. Aber ich war
trotzdem froh, als ich um 2:30 wieder zu Hause war, da ich zu dem Zeitpunkt
langsam Kopfschmerzen bekommen haben und unfassbar müde war.
Am Sonntag habe
ich dann dementsprechend bis zum Mittagessen geschlafen und war trotzdem noch
müde. Mein Plan am Wochenende richtig auszuschlafen war daher gescheitert.
Ansonsten habe ich dann noch eine Freundin der Tante besucht und war am Abend
mit Manuela in der richtigen Kirche. Außerdem sind am Abend die Eltern dann
auch zurückgekommen. Am Montag war dann sehr schönes Wetter und ich war im Garten im Pool.
Macht's gut
Lea❤
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